Der Anschlag
Am 09.10.2019 verübte ein Rechtsradikaler, Antisemit, Rassist und Frauen*hasser einen Anschlag in Halle (Saale).
Er filmte und kommentierte seine Tat per LiveStream im Internet und lud auch im Vorhinein ein Bekennerschreiben in einem Internet-Forum, einem sogenannten „Image-Board“, hoch.
Sein Ziel war es, in der Synagoge in der Humboldt-Straße Juden und Jüdinnen zu töten, die zu diesem Zeitpunkt den höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, feierten.
Als es dem schwer bewaffneten Mann nicht gelang, in die Synagoge einzudringen, tötete er die Passantin Jana Lange und suchte sich ein neues Ziel in der Nähe: den Kiez-Döner auf der Ludwig-Wucherer-Straße. Der Attentäter warf auch dort mit
selbstgebauten Sprengsätzen und schoss mit zwei selbstgebauten Gewehren. Im Kiez-Döner tötete er den Gast Kevin Schwarze.
Im und vor dem Imbiss, sowie auf seiner Flucht in der Magdeburger Strasse und in Landsberg-Wiedersdorf versuchte der Attentäter weitere Personen zu töten. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt und traumatisiert.
Der Gerichtsprozess
Vor dem Oberlandesgericht Naumburg fand vom 21.07.2020 bis 21.12.202 in den Räumlichkeiten des Landesgerichts Magdeburg der Prozess gegen den Attentäter statt.
Die Straftat und wer diese ausgeführt hat, sind bereits vor Prozessbeginn nicht anzuzweifeln. Als Teil unseres Rechtsstaats, hatte das Gericht die Aufgabe die einzelnen Straftaten und deren Hintergründe aufzuklären und ein angemessenes Strafmaß zu verhängen.
Die Vielfalt der Betroffenen dieses Anschlags war auch im Gerichtssaal sichtbar: 43 Nebenkläger*innen wurden zugelassen.